1. |
Den Spiegel zerbreche
04:39
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Zerbreche den Spiegel aus glänzendem Glas
Zerbrich ihn in tausende Scherben, sodass
Auf ewig gebannt sind die alten Gesichte
Der einzig erhaltene Zeuge zunichte
Zerschmettre den Spiegel zu schimmernder Pracht
Verzehre sein mondenhaft Leuchten mit Nacht
Zerbrich ihn im Wissen, trotz all der Gefahren
Die lauern dort mögen, in wohl sieben Jahren
Erlieg nicht der Lockung, die Neugier zu narren
Und Aug in Aug mit dir selbst zu verharren
Der Spiegel vermag nur Vergangnes zu schauen
Verblichne Idole, vergessene Grauen
Befreie aus ihrem dämmrigen Schweigen
Die träumenden Tänzer des Feenreigens
Koste die Frucht des verbotenen Gartens
Lohn der Dekaden enthaltsamen Wartens
Verwehr den Dämonen von Drüben das Tor
Schiebe den letzten der Riegel nun vor
Erwach aus der Lähmung erlogner Gefahr
Die das endlose Starren hinüber gebar
Der Spiegel versperrt ein geheimes Gelass
Gleißende Grenze das milchgraue Glas
Verwunschen und wartend des Rahmens Portal
Und in ihm verloren, in lautloser Qual
Streitende Seraph, der Hölle Prätoren
Gleichsam in Strudeln aus Silber erfroren
Würden die Sklaven der Pforte mir neiden
Mich Kraft meines Fleischs durch die Glätte zu schneiden?
Zerschlage den Spiegel in tausende Scherben
So kannst du nicht leben, so kannst du nicht sterben
Und kein andrer Alb mag mehr zu erdrücken
Als in dieser Welt des Staubs zu ersticken
Kein Unglück zerbrochnen Glases mehr plagen
Als dies alternde Antlitz forthin zu ertragen
Nach Klärung der kryptischen Frage zu schmachten
Das eigene Zögern im Glas zu betrachten
Zerbreche den Spiegel zu glitzerndem Staub
Und magst du erblinden – zuvor warst du taub
Und die Freud ob des Klingen des Glases hallt nach
Währt tausend Jahr wohl der Ungemach
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2. |
Nicht stiller die Tage
03:40
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3. |
Präludium
01:06
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4. |
Die Welle
06:48
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Welle wogte an den Strand
Griff nach eines Mädchens Hand
Das in Abendsonnenglut
Heimwärts wandert durch die Flut
Zarte Brust und schlanker Fuß
Wahrt euch vor des Schmeichlers Gruß
Höre, Kind, mein sanft Gebot
Warte, bleib, ich bin der Tod
Drüben ruft der Liebe Glück
Schmachvoll wärs, blieb ich zurück
Dort im Fluss der helle Klang
Wars ein Fisch, der spielend sprang?
Schlanker Fuß und zartes Herz
Harrt der Fähre heimatwärts
Hör auf mich, die Welle droht
Warte, Kind, ich bin der Tod
Liebster ruft, da muss ich eilen
Schande träf mich, wollt ich weilen
Welle, Welle wogt und ringt
mächtig ihren Leib umschlingt
Töricht Herzen, treue Hand
Kleiner Fuß trat nie ans Land
Welle wandert, Welle rot
wogt hinab und trägt den Tod
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5. |
Maria Lunae (Bonus)
01:53
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In Daze Like Seas Heidelberg, Germany
An eclectic collection of old-timey keyboard recordings, from soundtrack-like reveries to (synth) pop, (acid) jazz and more. Lots for free.
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